Naturschauspiel Bodensee Vergissmeinnicht


Das Myosotis rehsteineri – Bodensee Vergissmeinnicht ist besonders hart im Nehmen. Einer der Lebensräume ist der weinig bewachsene kiesige Uferbereiche des Bodensees (wie der Name schon verrät) aber auch am Luganersee, Genfersee oder am Lago Maggiore soll es noch zu finden sein.
Es gab eine Zeit da färbte das Bodensee Vergissmeinnicht im Frühjahr die Uferzonen unseres schönen Bodensees blau. Doch leider ist dies nicht mehr der Fall und die Pflanze steht auf der roten Liste der gefährdeten Pflanzen. An sich ist dieses hübsche Polsterblümchen extreme Bedingungen gewöhnt und gedeiht direkt in der Überschwemmungszone und kann langanhaltenden Überflutungen standhalten. Durch den zunehmenden Tourismus, die Freizeitnutzung der Strände, Einwanderung von höher wüchsigen Pflanzen, langanhaltende hohe Wasserbestände, lange Trockenzeiten aber auch durch die Klimaveränderung hat es diese Pflanze nicht mehr leicht. Besonders in Bedrängnis geraten ist das Bodensee Vergissmeinnicht durch den jahrzehntelangen Kiesabbau am Bodenseeufer. Die Bestände sind dadurch sehr stark zurück gegangen.
Nun ist genau die Zeit von April bis Mai da Myosotis rehsteineri blüht. Gerne möchte ich euch an diesem wunderschönen Naturschauspiel teilhaben lassen.
Die Pflanze selbst ist ca. 3-10 cm hoch und recht unscheinbar. Um sie zu finden muss man die Augen schon offenhalten. Das Vorkommen beschränkt sich gerade mal auf ein paar wenig Meter des Bodenseeufers. Die Blüte erscheint in einem kräftigen himmelblau und gelegentlich rosa. Ein Blütenstand besteht aus 5 bis 20 Blüten. Sie vermehrt sich vegetativ da die Samen selten ausreifen können.

Im Jahr 2003 hat das Land Vorarlberg eine Lebensraumsicherung für das Bodensee Vergissmeinnicht gestartet. Eine Vermehrung erfolgte durch Teilung der vorhandenen Bestände. Auf sanierten Bodenseeuferabschnitten wurden sie angepflanzt und die Pflanzen haben sich seither gut entwickelt.

© Marlies Schneider, Dipl. Kräuterexpertin FNL
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