Ja ich glaube bei mir trifft es zu. Ich bin ein absoluter Schokoladejunkie und esse ständig zu viel davon. Leider ist es nicht besonders förderlich. Ich merke schnell an meiner Haut, wenn sie aufschreit, dass es genug ist und ich besser die Finger von Schokolade lassen sollte. Oh ja, unsere Haut unser größtes Organ mit ca. 2 m² Fläche zeigt uns ganz genau was falsch läuft. Besonders wenn der Darm mit der Lebensmittelzufuhr nicht mehr klarkommt. Dann gibt es unreine Haut. Wenn ich dann immer noch nicht die Finger von der Schoki lasse, dann kommt es zum schlimmsten und dann sprießt sie wieder die hässliche und verhasste Fieberblase.
Mein Kräutermentor predigte vom ersten Tag an wie wichtig Bitterstoffe für uns Menschen sind. Man könne damit viele Beschwerden lindern oder sogar in den Griff bekommen.
Bitterstoffe helfen aber auch um die Finger vom Zucker zu lassen. Genau was ich brauche. Also habe ich mir Bitterstofftropfen gemischt. Die ich hin und wieder einnehme. Ein Tropfen unter die Zunge genügt vollkommen. Es hilft mir tatsächlich den Schokoladekonsum oder die Zuckersucht in den Griff zu bekommen und drastisch zu senken.
Ich habe mehrere Bitterpflanzen im Garten und habe mir letztes Jahr schon einige unterschiedliche Tinkturen angesetzt und Andere waren schon vorhanden.
Enzianwurzeln – Gentiana lutea geschnitten habe ich allerdings gekauft. Der Enzian ist bei uns geschützt und darf nicht ausgegraben werden. Man sollte sich wirklich daranhalten und man kann sie in der Apotheke erwerben. Enzian ist mit einem Bitterwert von mindesten 10.000 dabei. Bei dieser Pflanze handelt es sich um eine Amara pura also eine reine Bitterstoffdroge.
Fieberklee – Menyanthis trifoliata hat mein Vater im Teich. Immer zu viel und da durfte ich zulangen. Er hat einen Bitterwert von mindestens 3.000. Du kannst ihn aber auch in der Apotheke kaufen denn auch dieser ist bei uns geschützt.
Andorn – Marrubium vulgare auch er ist mit einem Bitterwert von 3.000 dabei. Er lässt sich im Garten problemlos kultivieren.
Salvia officinalis – Salbei ist eine Pflanze, die mit Bitterstoffen und ätherischen Ölen dabei ist. Das bedeutet es handelt sich um eine Amara aromatica. Die ätherischen Öle sorgen für einen angenehmeren Geschmack. Solche Pflanzen werden deswegen gerne in Liköre oder Schnäpsen verarbeitet.
Artemisia vulgaris – Beifußtinktur ist auch noch mit von der Partie.
Bitterwert: gibt den Reizwert an der gerade noch Bitter schmeckt.
Bittertropfen Mischung:
40 ml Enziantinktur (Monoterpene)
25 ml Fieberkleetinktur (Monoterpene)
12 ml Beifußtinktur (Sesquiterpene)
12 ml Salbeitinktur (Diterpene)
12 ml Andorntinktur (Diterpene)
Wie du hier erkennen kannst, haben die verschiedenen Pflanzen mit ihren Bitterstoffen ganz unterschiedliche Strukturen. Aber alle sind sie für unsere Geschmacksknospen „bitter“.
Ich habe meine Mischung in Flaschen mit Pipette gefüllt. So kann ich ganz einfach bei Bedarf einen Tropfen unter die Zunge geben.
Wichtig:
Hierbei handelt es sich um Erfahrungen aus der Volksheilkunde und ersetzten nicht einen Gang zum Arzt. Auch kann es sein das der Ein oder andere allergisch auf Pflanzen reagiert.
Menschen die Probleme mit Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren haben sollten keine Bitterstoffe zu sich nehmen. In einer Schwangerschaft sollte man Rücksprache mit dem Art halten und sein OK einholen ansonsten muss man auf die Mischung verzichten bzw. nur unbedenkliche Pflanzen mischen. Auch Menschen, die an zuviel Magensäure leiden sollten keine Bittertropfen zu sich nehmen. Denn Bitterstoffe sind Säurelocker.
© Marlies Schneider, Dipl. Kräuterexpertin FNL
Kräuterkurse, Kräuterwanderungen Vorarlberg
FNL Bezirksleitung Bregenz
Literatur:
Leitfaden Phytotherapie, Heinz-Schilcher
Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Karl Hiller u. Matthias F. Melzig
Phytotherapie, Margarete Wenigmann
Arzneipflanzen – Arzneidrogen, Bettina Lube-Dietrich
Haftungsausschluss/Disclaimer
Ich muss aufgrund der Rechtslage darauf hinweisen, dass ich keine Medizinerin oder auch Kosmetikerin, Köchin bin. Alle Aussagen, die ich auf meinem Blog treffe über Wirkungsweisen/Eigenschaften von Kräutern, Rezepten, Rohstoffe basieren auf meiner persönlichen Erfahrung und Verwendung und aus der Volksheilkunde. Es handelt sich bei keinem meiner Blogbeiträge um ein Heilversprechen oder ähnliches diese basieren auf Erfahrungswerte der Volksheilkunde. Die Inhalte ersetzen keinen Gang zum Arzt. Eine Eigendiagnose kann nicht gestellt werden. Wenn du meine Rezepte nachmachst dann auf Eigenverantwortung.