22. Türchen Schuhcreme

Heute habe ich ein Rezept für eine Lederpflege!

Der Vorteil von Schweineschmalz ist nicht nur, dass es das Leder pflegt, sondern die Schuhe werden auch Wasserdicht. Leider ist es in den letzten Jahren stark in Verruf geraten. Das kommt vermutlich daher, dass viele Tiere in der Massenviehhaltung aufgezogen werden. Es gibt aber so viele Bauern die inzwischen Artgerecht ihre Tiere halten, dass eigentlich nichts gegen dieses altbewährte Hausmittel steht. Es war ein sehr wichtiges Produkt in der Volksheilkunde und langsam kehrt es wieder zurück. Durch die Entfremdung zur Natur wird es allerdings noch etwas dauern. Aber nicht nur in der Küche und in der Volksheilkunde ist es hilfreich. Es eignet sich auch zum Imprägnieren von Holz.

Wenn es dir komplett widerstrebt kannst du auf Babassuöl, Sheabutter oder Kokosöl umsteigen. Einfach ausprobieren!

Freue dich täglich auf ein schönes Rezept.

© Marlies Schneider, Referentin der FNL Kräuterakademie
Kräuterkurse, Kräuterwanderungen Vorarlberg
FNL Bezirksleitung Bregenz

Haftungsausschluss/Disclaimer

Ich muss aufgrund der Rechtslage darauf hinweisen, dass ich keine Medizinerin oder auch Kosmetikerin, Köchin bin. Alle Aussagen, die ich auf meinem Blog treffe über Wirkungsweisen/Eigenschaften von Kräutern, Rezepten, Rohstoffe basieren auf meiner persönlichen Erfahrung und Verwendung und aus der Volksheilkunde. Es handelt sich bei keinem meiner Blogbeiträge um ein Heilversprechen oder ähnliches diese basieren auf Erfahrungswerte der Volksheilkunde. Die Inhalte ersetzen keinen Gang zum Arzt. Eine Eigendiagnose kann nicht gestellt werden. Wenn du meine Rezepte nachmachst dann auf Eigenverantwortung.

Kalt gerührte „Creme“

An sich ist der Titel nicht ganz richtig. Denn um eine Creme handelt es sich nicht. Allerdings ist die Konsistenz schon sehr ähnlich obwohl keine Wasserphase vorhanden ist. Ich bin fleißig am Lernen (für Profis), somit am Rezepte formulieren und bin ganz begeistert von dieser kalt gerührten „Creme“. Ich habe selbst bis jetzt immer nur warm gerührt und musste feststellen, dass auf diese neue Art auch wunderbare Rezepte entstehen.

Phase A

6 g Sheabutter

3,6 g Mangobutter

Phase B

9,6 g Johanniskrautmazerat (Sonnenblumenöl als Menstruum)

0,4 g Sandornfruchtfleischöl

Phase C

0,2 g Vitamin E

Phase D

0,2 g ätherisches Öl Tolu Resinoid

Als erstes gibst du die Butter in einer Schüssel und verrührst sie mit einem Löffel oder Löffelstiel so lange bis sie weich und geschmeidig und gut vermischt sind. Anschließend gibst du ganz langsam die Öle der Phase B hinzu. Immer nur ein bisschen und gut einrühren. Es entsteht eine geschmeidige cremeartige Masse. Hilfreich ist ein Minimixer oder ein Milchaufschäumer.

Wenn die Öle gut eingearbeitet wurden kannst du das Vitamin E einarbeiten. Zum Schluss rührst du die Phase D hinein.

Es entsteht eine fantastische und wohlduftende Creme die du hervorragend als Bodybutter verwenden kannst. Ganz besonders fein ist sie nach dem Duschen, wenn man sie auf die noch feuchte Haut aufträgt.

Das ätherische Öl Tolu Resinoid habe ich mir im Urlaub gekauft. Es war mehr oder weniger ein Spontankauf. Es hat sich jedoch gelohnt es zu kaufen. Der Duft ist ätherisch, harmonisierend, vanillig, anregend und inspirierend. Es ist auch ideal bei trockener Haut. Es ist das Harz des in Brasilien beheimateten Balsambaums. Schon die indigenen Völker haben dieses Harz bei Hauterkrankungen und Wunden verwendet.

Mein Johanniskrautmazerat stelle ich ausschließlich selber her. Dazu habe ich dir einen Blogartikel verfasst. Mehr dazu hier: Johanniskrautmazerat

© Marlies Schneider, FNL-Kräuterreferentin
Kräuterkurse, Kräuterwanderungen Vorarlberg
FNL Bezirksleitung Bregenz

Haftungsausschluss/Disclaimer

Ich muss aufgrund der Rechtslage darauf hinweisen, dass ich keine Medizinerin oder auch Kosmetikerin, Köchin bin. Alle Aussagen, die ich auf meinem Blog treffe über Wirkungsweisen/Eigenschaften von Kräutern, Rezepten, Rohstoffe basieren auf meiner persönlichen Erfahrung und Verwendung und aus der Volksheilkunde. Es handelt sich bei keinem meiner Blogbeiträge um ein Heilversprechen oder ähnliches diese basieren auf Erfahrungswerte der Volksheilkunde. Die Inhalte ersetzen keinen Gang zum Arzt. Eine Eigendiagnose kann nicht gestellt werden. Wenn du meine Rezepte nachmachst dann auf Eigenverantwortung.

Johanniskraut-Öl selbstgemacht

Vergangenes Wochenende durfte ich wieder bei einem Top-Referenten der FNL-Kräuterakademie verbringen. Die Sonne war gnadenlos und die Kräuterwanderung war absolut genial mit besonders schönen Eindrücken und netten Menschen. Österreichs Vegetation ist so vielfältig und interessant und wir hatten einen Menge Spaß.

Leider hat mich die Sonne aber an den Beinen ein klein wenig erwischt. Da ich meine Johanniskraut-Schüttellotion dabeihatte, war das aber rasch kein Problem. Selbstverständlich sollte man erst keinen Sonnenbrand bekommen aber hin und wieder erwischt es einen dann doch.

Johanniskraut (Hypericum perforatum) als Ölauszug ist wunderbar für die Hautregeneration und auch besonders hilfreich nach einem Sonnenbad, zur Narbenpflege, bei Prellungen oder Verstauchungen. Da ich mir sowieso eine Schüttellotion für den Körper aus Johanniskrautöl und Rosenhydrolat gemacht hatte, hatte ich meine Erste-Hilfe gleich mit im Koffer. Ein Sonnenbrand ist zwar nicht weg nach dem Auftragen von Johanniskrautöl aber es lindert die Schmerzen sehr rasch.

Für ein Öl-Mazerat gibt es ganz verschiedene Ansätze.

Hier meine Variante:

Ich stoße die Blüten, mit dem oberen Kraut der Pflanze, mit etwas Öl im Mörser an. Beachte, dass ich Knospen, Blüten und verblühte Pflanzenteile für das Mazerat verwende. Die verblühten Pflanzenteile benötige ich, um auch das wertvolle Hyperforin auszuziehen welches der entzündungshemmende Stoff ist und genauso wichtig wie das bekannte Hypericin. Witzigerweise sprechen aber viele immer nur vom antiviralen Hypericin und vergessen oft, dass noch viel mehr aus der Pflanze zu holen ist.

Jetzt muss man wissen, dass Hyperforin sich in der Sonne rasch abbaut. Hyperforin ist oxidations- und lichtempfindlich. Darum macht es keinen Sinn den Ölauszug an die Sonne zu stellen. Es wird leider immer und immer wieder so publiziert. Aber da schrillen bei mir alle Alarmglocken, denn Sonne und Öl ist keine gute Kombination. Es kommt zur Oxidation, das Öl wird viel zu rasch ranzig. Es sei denn du hast deinen Ölauszug in einem dunklen Glas, denn die Wärme ist sehr wohl für einen guten Ölauszug wichtig. Schlussendlich musst du es aber selbst beurteilen, wie du dein Öl herstellen willst. Manchmal denkt man einfach nur nicht daran oder aber man wusste es nicht besser und ist froh, wenn man mehr über die Herstellung von Ölmazeraten erfährt. (Die Forschungsgruppe von Dr. Schempp / Freiburger Universitäts-Hautklinik empfiehlt die Extraktion im Dunklen vorzunehmen. Sogar im Mittelalter wurde das Johanniskrautöl dunkel ausgezogen, lt Ursel Bühring: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde)

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen es bedarf keine Sonne, um ein schönes Rotöl zu erhalten. Beachte aber, je nach verwendetem Öl wird das Mazerat heller oder dunkler. Klassisch wird Olivenöl verwendet, manche schwören sogar darauf. Das Öl selbst ist schon grünlich und das Rotöl wird eher dunkel. Verwendest du Sonnenblumenöl wird das Rotöl heller bleiben. Wie du auf meinem Foto sehen kannst. In meiner Heilpflanzenjahresausbildung, vor einigen Jahren, habe ich gelernt, dass ein Sonnenkraut auch mit einem Sonnenöl ausgezogen werden soll. Nun ich mache allerdings immer zwei Mazerate eins aus Olivenöl und eines aus Sonnenblumenöl und verwende sie unterschiedlich.

Wenn du das Pflanzenmaterial etwas im Mörser verrieben hast kannst du das Glas mit Öl aufgießen und das Ganze mit einem Tuch bedeckt ausziehen lassen. Ein Tuch sollte deshalb verwendet werden damit noch Feuchtigkeit entweichen kann und dies dauert ein paar Tage. Damit kein Staub ins Glas gelangt gibt man ein Tuch darüber. Nach ein paar Tagen kannst du das Glas verschließen, dann haben sich die Kräuter meist auch abgesenkt und nun lässt du sie für 4-6 Wochen ausziehen.

Wenn du ein noch stärkeres Öl möchtest kannst du das Pflanzenmaterial nach dieser Zeit abseihen und die Prozedur wiederholen nur, dass du als Menstruum dein fertiges Rotöl verwendest und nicht nochmal das Öl deiner Wahl. Du nimmst also neue Kräuter (zerstoßen) und übergießt diese mit dem Rotöl. Beachte, dass dies dann ein sehr starkes Mazerat ergibt.

Dein Rotöl kannst du nun für Salben, zur Narbenpflege oder was auch immer verwenden oder aber du machst eine Schüttellotion daraus.

Beachte: Johanniskraut fördert nicht wirklich die Lichtempfindlichkeit wie oft behauptet, wenn man von einem gesunden Menschen ausgeht. Dazu gibt es inzwischen seriöse Studien. Man würde schon höhere Dosen an Johanniskraut-Präparaten benötigen damit man von einer Lichtempfindlichkeit sprechen könnte. Es empfiehlt sich im Bedarfsfall Rücksprache mit dem Hausarzt zu halten.

Hier geht es zum Rezept: Johanniskraut-Schüttellotion

Tipp: Wenn du unbedingt ein Sonnenauszug herstellen willst kannst du auch zusätzlich einen Dunkelauszug herstellen und die Öle anschließend mischen.

© Marlies Schneider, Dipl. Kräuterexpertin FNL
Kräuterkurse, Kräuterwanderungen Vorarlberg
FNL Bezirksleitung Bregenz

 

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