Lila Sirup – Veilchen Sirup

Jetzt ist die Zeit der Veilchen und sie blühen jeden Tag wie verrückt. Ganz besonders interessant ist Viola odorata – das Duft Veilchen. Es verströmt einen wunderbaren lieblichen Duft. Die Pflanze stammt aus der Familie der Veilchengewächse – Violaceae.

Stell dir vor diese Pflanze wurde schon in der Antike kultiviert. Was für eine fantastische Geschichte, oder? Sie spielte bei Ritualen aber auch in der Heilkunde eine zentrale Rolle. Sie ist eine ausdauernde und unkomplizierte Pflanze. Zudem ist sie gut an ihrem Duft zu erkennen. Weiters enthält Viola odorata ätherische Öle, Schleimstoffe und Flavonoide. Früher war sie sehr bekannt und besonders beliebt für kostbarstes Parfum.

Sie wird kulinarisch aber auch in der Volksheilkunde genutzt. Ich mache gerne verschiedene Produkte daraus. Kandierte Veilchen sind wunderbar auf Gebäck. Auch ein Veilchen-Zucker zum Backen ist ein Genuss. Veilchen-Salz auf den Salat ist etwas ganz besonders und was feines für einen Gourmet.

Wundervoll finde ich den Sirup der bei Husten auch von Kindern gerne eingenommen wird. Durch die enthaltenen Saponine ist die Pflanze besonders bei Husten sehr hilfreich. Aber auch bei Heiserkeit oder Bronchitis, denn die enthaltenen Schleimstoffe lindern Reizhusten und bilden einen schützenden Film auf den Schleimhäuten. Allerdings schmeckt der Sirup auch so richtig gut.

Die Blüten werden auch sehr gerne zu verschiedenen Mazeraten verarbeitet welche sich für Kosmetika eignen wie Veilchenöl, Veilchentinktur oder Veilchenessig. Viola odorata ist wunderbar bei Hautleiden. Auch hier wird sie in der Volksheilkunde gerne zum Beispiel auch für Waschungen verwendet. Ganz besonders hilfreich ist die Pflanze in Form von Salbe bei Menstruationsbeschwerden für eine Massage im Unterbauchbereich.

Ich habe ein Glycerit von den Blüten angesetzt und werde euch berichten sobald es fertig gestellt ist. Dies ist eine weitere andere Art eines Pflanzenauszuges den ich für selbstgemachte Kosmetika verwenden werde. Also du siehst die Ideen sind fast Grenzenlos.

Heute möchte ich euch aber mein Sirup Rezept vorstellen:

1 l Wasser

1 kg Zucker

2 Handvoll Veilchen wären ideal wenn du hast

2 Zitronen in Scheiben geschnitten

Weinsäure oder Zitronensäure optional

Wasser und Zucker aufkochen und abkühlen lassen. Veilchen, Weinsäure und Zitronen dazu geben. Ich lasse den Ansatz eine Woche im Kühlschrank ziehen. Jeden Tag umrühren. Nach dieser Zeit wird abgeseiht durch ein Tuch oder sehr feines Sieb. Anschließend erwärme ich den Sirup kurz, achte darauf, dass sich die Weinsäure oder Zitronensäure gut gelöst hat und fülle ihn in sterile Flaschen ab. 

Beachte: Wenn du Zitronensäure verwendest wird die Farbe schwächer. Wenn du auch nicht so viele Veilchen hast, kann der Sirup sogar recht hell sein. Keine Sorge er schmeckt trotzdem da du ihn lange ziehen lässt.

So ein Sirup ist ein kostbares Geschenk. Ich habe selbst mal einen bekommen und war total entzückt. Mach doch auch mal jemanden eine Freude damit.

Tipp: Setzt doch auch einmal einen Veilechen-Essig an. Du wirst überrascht sein wie wundervoll dieser schmeckt!

 

© Marlies Schneider, Dipl. Kräuterexpertin FNL
Kräuterkurse, Kräuterwanderungen Vorarlberg
FNL Bezirksleitung Bregenz

 

Haftungsausschluss/Disclaimer

Ich muss aufgrund der Rechtslage darauf hinweisen, dass ich keine Medizinerin oder auch Kosmetikerin, Köchin bin. Alle Aussagen, die ich auf meinem Blog treffe über Wirkungsweisen/Eigenschaften von Kräutern, Rezepten, Rohstoffe basieren auf meiner persönlichen Erfahrung, Verwendung und aus der Volksheilkunde. Es handelt sich bei keinem meiner Blogbeiträge um ein Heilversprechen oder ähnliches diese basieren auf Erfahrungswerte der Volksheilkunde. Die Inhalte ersetzen keinen Gang zum Arzt. Eine Eigendiagnose kann nicht gestellt werden. Wenn du meine Rezepte nachmachst dann auf Eigenverantwortung.

 

 

 

Naturschauspiel Bodensee Vergissmeinnicht


Das Myosotis rehsteineri – Bodensee Vergissmeinnicht ist besonders hart im Nehmen. Einer der Lebensräume ist der weinig bewachsene kiesige Uferbereiche des Bodensees (wie der Name schon verrät) aber auch am Luganersee, Genfersee oder am Lago Maggiore soll es noch zu finden sein.
Es gab eine Zeit da färbte das Bodensee Vergissmeinnicht im Frühjahr die Uferzonen unseres schönen Bodensees blau. Doch leider ist dies nicht mehr der Fall und die Pflanze steht auf der roten Liste der gefährdeten Pflanzen. An sich ist dieses hübsche Polsterblümchen extreme Bedingungen gewöhnt und gedeiht direkt in der Überschwemmungszone und kann langanhaltenden Überflutungen standhalten. Durch den zunehmenden Tourismus, die Freizeitnutzung der Strände, Einwanderung von höher wüchsigen Pflanzen, langanhaltende hohe Wasserbestände, lange Trockenzeiten aber auch durch die Klimaveränderung hat es diese Pflanze nicht mehr leicht. Besonders in Bedrängnis geraten ist das Bodensee Vergissmeinnicht durch den jahrzehntelangen Kiesabbau am Bodenseeufer. Die Bestände sind dadurch sehr stark zurück gegangen.
Nun ist genau die Zeit von April bis Mai da Myosotis rehsteineri blüht. Gerne möchte ich euch an diesem wunderschönen Naturschauspiel teilhaben lassen.
Die Pflanze selbst ist ca. 3-10 cm hoch und recht unscheinbar. Um sie zu finden muss man die Augen schon offenhalten. Das Vorkommen beschränkt sich gerade mal auf ein paar wenig Meter des Bodenseeufers. Die Blüte erscheint in einem kräftigen himmelblau und gelegentlich rosa. Ein Blütenstand besteht aus 5 bis 20 Blüten. Sie vermehrt sich vegetativ da die Samen selten ausreifen können.

Im Jahr 2003 hat das Land Vorarlberg eine Lebensraumsicherung für das Bodensee Vergissmeinnicht gestartet. Eine Vermehrung erfolgte durch Teilung der vorhandenen Bestände. Auf sanierten Bodenseeuferabschnitten wurden sie angepflanzt und die Pflanzen haben sich seither gut entwickelt.

© Marlies Schneider, Dipl. Kräuterexpertin FNL
Kräuterkurse, Kräuterwanderungen Vorarlberg
FNL Bezirksleitung Bregenz

Eindrücke aus der Natur

Blechnum spicant – Rippenfarn